Tijd:

Je ploegen:
Communicatie
Public account
  PRO Zone
1330 credits
Credits kopen
Je bent op een publieke account. Als je het spel wil spelen of wil meedoen met de discussie moet je inloggen. Als je een nieuwe gebruiker bent, moet je je eerst registreren.

  PowerPlay Magazine

Das Fussballjahr 2012 - Ein vorläufiger Rückblick


Ein persönlicher Kommentar von wohlnixx

2012 ist im Ganzen irgendwie nicht mein Jahr. Vielleicht hatten die Maya (nicht die Biene, sondern das Volk) ja recht und alles geht den Bach runter. Obwohl die 12 als Zahl ja durchaus positive Assoziationen weckt: man kann 12 Bier trinken, ohne wirklich besoffen zu sein, die 12 Apostel waren 'ne coole Truppe mit epischer Mission, "12 Uhr Mittags" ist ein toller Film, und wie positiv sich der 12.Mann beim Fussball auswirken kann, muss ich ja hier nicht erläutern.
Und damit wären wir auch schon beim Thema. Abgesehen von den üblichen Nebenkriegsschauplätzen wie Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen und die Wahlen zum Bundespräsidenten - das alles gibt es ja schließlich jedes Jahr - startet mein Verein Fortuna Düsseldorf mit einer verheerenden Bilanz in die Rückrunde. Und das nach einer grandiosen Vorrunde. Unverständlich. Genau so unverständlich wie der Umstand, dass es immer noch Leute gibt, die FDP wählen oder dass man Mitglied bei den Piraten werden kann, ohne Augenklappe und/oder Hakenhand zu tragen. Nach unterirdischen Leistungen und Fussball zum Abgewöhnen (so fühlen sich also Hertha-Fans...) rettet sich F95 mit Ach und Krach in die Relegation. Gegen eben diese Hertha. Sieg in Berlin. Chaos in Düsseldorf. Der Aufstieg wird zur Hängepartie, die mir jede Freude daran versaut. 90 Sekunden haben zu einem Fussballfest gefehlt, statt dessen wird es ein Fest für die Anwälte. Unschön. Unwürdig.
Wenigstens haben es die Bayern ins Champions-League-Finale geschafft. Damit keine Missverständnisse aufkommen: ich bin kein Bayern-Fan, weiß aber jahrelange gute Arbeit auf und vor allem neben dem Platz zu schätzen. Das Endspiel am 19.Mai darf ich mit lauter Weintrinkern gucken. Kein gutes Omen. Stolz wird mir erklärt, man hätte auch an mich gedacht und Bier kalt gestellt. Aha. Schnell ist das Sixpack dem Erdboden gleich gemacht, schliesslich ist es ein warmer Tag und der Arzt hat gesagt, ich soll mehr trinken. "Wo ist denn noch mehr Bier, das ich auf Eis legen kann?", frage ich völlig unbekümmert, und bekomme überraschend zur Antwort, dass das Sixpack bereits alles war, was gerstensaftmäßig auf Lager war. Aha. Man hat also an mich gedacht, aber nicht sehr ausgiebig. Kein gutes Omen. Egal, ich bin flexibel. Noch während das Finale läuft, steige ich auf einen fruchtigen Rosé um, der dem Gaumen schmeichelt und weit in den Hals hinein ragt - oder so ähnlich. Also juble ich mit einem Weinglas in der Hand, als Müller das 1:0 für die Bayern macht. Mein Jedi-Meister, der mich einst in der Kunst der Vertilgung jedweder Brauereierzeugnisse unterwies und dabei immer wieder betonte, welch enge kosmische Verbindung zwischen Fussball und Bier besteht, dreht sich wahrscheinlich gerade im Grab rum. Naja, Bewegung ist wichtig, und der Zweck heiligt sowieso die Mittellinie... Egal, noch ein paar Minuten, dann ist die europäische Fussballkrone endlich wieder... Was? 1:1?!? "How now?", wie der Brite sagen würde. Ich bin entsetzt, ein eher verhaltener emotionaler Zustand angesichts soviel Münchener Dummheit. Als gemeiner Biertrinker würde ich brüllen und vor Wut schäumen, doch als Weintrinker kann man sich benehmen und ist eben nur entsetzt. Dennoch werde ich unsanft an 1999 erinnert, als... nein, lieber nicht. Der Abend nahm damals kein schönes Ende, in jeder Hinsicht. Lassen wir das. Mit Wein in die Verlängerung. Und die fängt gut an: Elfmeter für Bayern. Das Schicksal hat ein Einsehen... mit Chelsea. Man lässt eben keinen Holländer schiessen, es sei denn, man liegt 8:0 vorne und der Gegner ist nur noch zu Siebt auf dem Platz. Der Abend endet wie 1999, nur mit Wein. Unschön.
Jetzt kann ich nur noch auf die EM hoffen. Wenn das auch noch schief geht, wende ich mich der rhythmischen Sportgymnastik oder dem Völkerball zu.
Deutschland in der Todesgruppe. Freunde und Verwandte sind besorgt ob der starken Gegner. Was alle vergessen: Dänen, Portugiesen und Holländer sind noch viel weniger begeistert, gegen Deutschland spielen zu müssen. Portugal stellt sich zum Auftakt hinten rein. Lange Bälle auf Nani und Ronaldo sind das Konzept. Erinnert mich an Norbert Röttgen. Der hatte sich auch nichts Vernünftiges überlegt. Nur an Arroganz steht er Ronaldo in Nichts nach. Aber damit gewinnt man weder in NRW, noch gegen Deutschland.
Freunde und Verwandte bleiben trotz des Sieges besorgt. War ja nicht so überzeugend. Nicht so überzeugend wie was? Wie das 4:0 gegen Argentinien bei der WM in Südafrika? Das scheint der gemeine Zuschauer jetzt als Maßstab für die nächsten 12 grossen Turniere zu nehmen. Solche Vergleiche verbieten sich jedoch. Der Gegner stellt sich auf das deutsche Spiel ein, richten sich nach uns. Besser als anders herum. Man kennt die Stärken von Löws Elf und läuft nicht mehr so blind ins offene Messer wie Maradona 2010, der als Spieler göttlich war, als Trainer aber genau so viel Talent hat wie Ottfried Fischer als Ballerina oder Béla Réthy als Kommentator.
Die Deutschen beweisen Routine und Geduld, lassen sich nur selten aus dem Konzept bringen. Auch gegen Holland nicht, nicht mal nach dem Anschlusstreffer. Spochtkamerad Réthy faselt etwas von Zittersieg. War ihm kalt, hat er nur mit Unterhose bekleidet kommentiert? Ich habe nicht gezittert. Souveräne Leistung mit zwei Gomez-Toren, die ein van Persie oder Huntelaar erst mal machen müssen. DFB 6 Punkte, KNVB 0. Ein Turnierfavorit vor dem Aus.
Fehlen noch die Dänen. Alle reiten auf 1992 rum. Ich bin zwar begeisterter Hobbyhistoriker, aber beim Fussball ist ein Blick auf die Geschichte ungefähr so hilfreich wie eine Ladung Sand in der Eismaschine des Finales der Eishockeyweltmeisterschaft. 1992 ist lange her. Damals hatte ich noch Haare, konnte drei Tage am Stück saufen und Fussballfeingeister wie Brehme, Kohler und Buchwald waren noch die Crème de la Crème des deutschen Fussballs. Da irgendeinen Vergleich mit dem heutigen Spielermaterial zu ziehen, grenzt fast schon an eine Todsünde.
Vor dem letzten Gruppenspiel werde ich von einem Werbebanner auf der PPM-Website aufgefordert, mir ein "Schland"-Trikot zu bestellen. Schland?! Die Abkürzung für Schlaraffenland? Eine kleine Flagge in Schwarz-Rot-Gold über der linken Brust gibt einen Hinweis darauf, wer oder was "Schland" sein soll. Mir wird schlagartig bewusst, dass jemand, der sein Heimatland hingebungsvoll "Schland" nennt, sich im grenzdebilen Bereich befinden muss und definitiv nicht mehr alle Seiten an der Harfe hat. Selbst die Franzosen würden es nicht fertig bringen, aus Frankreich "Kreich" zu machen, und die sind schon zu allerlei Unfug fähig, wie man an Napoleon und Sarkozy erkennen kann.
Das Spiel gegen die Dänen schaue ich mir allein mit meiner Frau an. Wenigstens jemand, der was von Fussball versteht und nicht gleich rummault, wenn es nach einer Viertelstunde nicht 6:0 steht. Dänemark ist mit dem 1:1 zur Pause gut bedient, hat danach sogar eine glänzende Chance zur Führung. Der stramme Schuss streift den Pfosten. Der einzige echte Schreckmoment bisher bei dieser EM, denn nach dem 2:1 für Portugal gegen Holland könnte ein Gegentor das Aus bedeuten. Es würde zum bisherigen Fussballjahr 2012 passen.
Aber die Deutschen bleiben ruhig und beweisen, dass Geduld die neue deutsche Tugend ist. Und bekommen ihre Chance in Person von Lars Bender, der mit dem 2:1 seine starke Leistung krönt. DFB 9 Punkte, KNVB weiter 0.
Jegliche Kritik an dieser Vorrunde muss ich entschieden zurückweisen. Aus der Todesgruppe mit voller Punktzahl ins Viertelfinale, das hat sonst keine Mannschaft geschafft. Klar, es gibt immer etwas zu verbessern. Perfektion ist eine Illusion. Man sollte die Kirche einfach mal da lassen, wo sie hingehört, nämlich ins Dorf. Und wer weiter nach dem Haar in der Gulaschsuppe suchen will, der sollte sich vielleicht mal bei Spochkamerad Robben erkundigen, wie dumm so ein Turnier trotz guter Vorzeichen und Favoritenrolle laufen kann.
Also: Viertelfinale. Heute. Gegen Griechenland. Oder sagen die jetzt "Chenland"? Wie auch immer, auch das wird kein schönes, sondern ein Geduldsspiel. Niemand erwartet wirklich einen griechischen Stürmer auf dem Platz. Vorne muss eben eine Standardsituation oder Zeus persönlich helfen. Kapitän Karagounis kann auch nicht eingreifen, der ist gesperrt. Die Griechen müssen dieser Tage aber auch wirklich eine Menge aushalten können.
Wenn alles normal läuft, stehen wir nächste Woche im Halbfinale. Aber aus meiner Sicht lief in 2012 bisher wenig normal. 2012 und ich, wir werden so oder so keine Freunde mehr. Meine Glückszahl ist die 13. Ob ich die 12 nach der EM ein wenig besser leiden kann, werden wir sehen.

Fortsetzung folgt.





Artikel rating: Zwak - Normaal - Uitstekend     Unieke bezoekers: 139

Delen op Facebook   Delen op Twitter   Delen op MySpace