Revista PowerPlay

In wenigen Wochen starten die Weltmeisterschaften im Eishockey. Wir haben die Trainer der österreichischen Eishockey-Nationalteams zu den Interviews gebeten - heute hat sich der Trainer der U-20-Mannschaft Assassin32 unseren Fragen gestellt.

Lieber Assassin, danke, dass du dir für das Interview Zeit nimmst. In der Community bist du kein Unbekannter - würdest du dich dennoch bitte kurz vorstellen?

Assassin32: Servus, mein Name ist Helmut. Ich bin 32 Jahre und komme aus Kapfenberg in der Steiermark. Ich betreue die Kapfenberg Blood Devils seit der 3. Saison. In diesem Jahr ist mir erstmals der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelungen. Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf auch sehr zufrieden.

Letzte Saison hast du als erster Trainer die U20-Mannschaft trainiert. Wie beurteilst du das Abschneiden der Mannschaft bei der ersten WM und in der bisherigen Vorbereitung?

Assassin32: Das Abschneiden bei der 1. WM sehe ich mit gemischten Gefühlen. Natürlich wussten wir, dass es schwer werden wird, da die Gruppe sehr ausgeglichen war und wir noch dazu 2 stärkere Mannschaften als Gegner hatten, dazu kam noch die unglückliche Auftaktniederlage. Die Mannschaft hat sich aber im Laufe der WM gefangen und kam noch zu guten Ergebnissen. Mit der heurigen Vorbereitung bin ich total zufrieden. Die Mannschaft wurde schnell gefunden und hat bisher sehr gute Ergebnisse erzielt.

Darf man das so verstehen, dass du bei der kommenden WM den Aufstieg anstrebst? Wie aufwendig war es eigentlich die heurige Mannschaft zusammenzustellen? In einem Nachwuchsteam ändert sich der Kader ja zwangsweise jede Saison - wie gehst du an eine solche Problematik heran?

Assassin32: Nach momentanem Stand werden wir als 3. stärktes Team in die WM gehen. Mit etwas Geschick und Glück ist der Aufstieg durchaus möglich und ist natürlich ganz klar das Ziel. Dazu muss ich sagen, dass es in der 1. Saison extrem viel Arbeit war. Es wurden da alle österreichischen Mannschaften durchforstet, inklusive ihrer Transfers der letzten Jahre, um auch wirklich alle Spieler erfassen zu können. Die heurige Mannschaft entstand eigentlich aus dieser Arbeit heraus. Sowie jetzt schon wieder an der Mannschaft für die nächste Saison gearbeitet werden muss, da ja wieder 80% der Spieler herausfallen und zu Saisonstart sollte sie eigentlich schon wieder stehen um die Vorbereitung optimal nutzen zu können.

Gerade als Trainer einer Nachwuchsmannschaft musst du dir genaue Kriterien für die Auswahl der Spieler zusammenstellen - wie sehen die bei dir für das U20-Team aus?

Assassin32: Die Skillverteilung spielt eine wesentliche Rolle. Nur mit richtig trainierten Spielern kann man eine starke und kompakte Mannschaft zusammenstellen. Der Torschuss spielt in meiner Kaderzusammenstellung ebenfalls eine sehr große Rolle. Vor allem bei den Verteidigern spiele ich sehr gerne mit Spielern, die einen guten Torschuss haben. Ein Mitkriterium ist natürlich auch die Erfahrung. Bei etwa gleich starken Spielern ziehe ich einen 19-jährigen vor, da ich ihn auch nächste Saison zur Verfügung habe. Die Stufe der Einrichtungen spielt dabei keine allzu große Rolle, da die Spieler sowieso nur 1 oder 2 Jahre zur Verfügung stehen.

Was würdest du dir von den österreichischen Managern in Bezug auf die Talenteförderung für die Nationalteams wünschen?

Assassin32: Wichtig für junge Spieler in Österreich ist die Einsicht der einzelnen Manager in welchem Format die Spieler entwickelt werden sollen. Mit meinen bisherigen Erfahrungen mit den Managern, mit denen ich Kontakt hatte, bin ich eigentlich zufrieden. Man muss aber auch sagen, dass die Gesamtentwicklung der jungen Spieler teilweise noch nicht optimal ist. Da kommt der Eingriff für die U20-Spieler meiner Meinung nach auch schon etwas zu spät. Da muss der Hebel schon in den jungen Jahren angelegt werden und ist somit eine wichtige Aufgabe der U18 Trainer.

Lieber Assassin, herzlichen Dank für das Interview und natürlich auch dir viel Erfolg für die bevorstehende WM!