Deutschland: Interview mit dem Pokalsieger Zlaty Lev
Neulich stellte sich Zlaty Lev, Manager des deutschen Pokalsiegers, den Baden Devils, meinen Fragen in diesem Interview.
Zunächst erstmal ein paar persönliche Fragen. Erzähl uns ein wenig über dich, wie heißt, wo kommst du her und wie alt bist du? Wie ist deine Lieblingsmusik?
Hallo Schlumpf, danke für die Möglichkeit mich hier vorzustellen. Mein Name ist Lutz, ich wohne ganz im Süden der Republik, in Rheinfelden. Das liegt an der Schweizer Grenze bei Basel. Ich bin wohl der Methusalem der deutschen ersten Liga mit 46 Jahren.
Meine Lieblingsmusik, das kann ich jetzt gar nicht richtig beantworten, ich bin offen für alles.Früher habe ich viel Queen gehört, was ich nach wie vor höre. Aber eigentlich höre ich alles. Gerne von AC/DC bis Zappa, Hauptsache es geht gut ab.
Was machst du wenn du gerade nicht hier an der besten Aufstellung feilst?
Als Geschäftsführer einer Firma bleibt mir nicht so viel Zeit zum basteln an der Aufstellung. Aber das ist das Positive an PPM, man kann auch mit wenig Zeit erfolgreich spielen.
Welchen Sport verfolgst du oder betreibst du selber? Welcher Club ist dein Lieblingsverein?
Wenn ich gerade mal nicht arbeite oder PPM spiele, dann ist Radfahren angesagt. Leider aktuell zu selten.
Beim Eishockey sind die Wölfe Freiburg mein Verein. Da habe ich auch mein erstes Eishockeyspiel im Stadion gesehen. Das war noch zu den Anfangszeiten des EHC Freiburg mit tollen Spielern wie den CSSR Internationalen Jiri Crha im Tor oder Milan Chalupa in der Abwehr.
Beim Fußball gehe ich wann immer ich in Tschechien bin zu Slovan Liberec in der ersten Liga.
So, nähern wir uns PPM. Wie wurdest du auf das Spiel aufmerksam und seit man bist du dabei?
Ich habe auch schon einen anderen Eishockeymanager aus der Slowakei gespielt bei dem ja auch tuttle mitgearbeitet hat. Darum habe ich sein Projekt von Beginn an beobachtet. Mitspielen tue ich seit dem Start der offenen Beta-Phase.
Wie bist du auf deinen Nicknamen gekommen?
Zlaty lev ist tschechisch und bedeutet goldener Löwe, den benutze ich schon eine ganze Zeit für alle Spiele. Wie ich drauf gekommen bin weiß ich nicht mehr so genau, aber ich hatte kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eine Freundin aus Tschechien und in fast jeder Stadt und in jedem Dorf findet man ein Hotel oder Gasthof der Zlaty lev heißt.
So, kommen wir zum eigentlichen Thema. Der Pokaltitel ist dein erster Titel hier. Wie stolz bist du darauf?
Na ja, stolz ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber ich habe mich schon darüber gefreut den ersten Titel gewonnen zu haben. Und wenn man die Rockets und Eaglets dabei schlägt kann man schon von einem verdienten Sieg sprechen. Das I-Tüpfelchen auf eine gelungene Saison.
Beschreibe doch bitte ein bisschen deinen Weg zum Pokalsieg. Wer war die härteste Nuss, gegen wen hatte dein Team keine Probleme? Bist du froh einigen Vereinen dabei aus dem Weg gegangen zu sein?
Ich hatte das Glück bis in Runde 6 keine sehr starken Gegner zu haben. Aber in Runde 7 wurde es zum ersten Mal eng gegen den ersten Ligakonkurrenten die Hamburg Crocodiles. Es war Unentschieden bis 2 Minuten vor dem Ende als Claudius Mayr den überragenden Torhüter der Hamburger überwinden konnte und zum 2:1 Endstand traf.
Im Achtelfinale konnte mein Team 3:2 gegen die Indianer auf dem Kriegspfad gewinnen, obwohl der Gegner die Gegentaktik gefunden hatte.
Im Viertelfinale ein überzeugender Sieg gegen die Neukirchener Eisküken, ebenfalls aus der ersten Liga.
Das Halbfinale in einem spannenden Spiel gegen die Russian Rocket mit dem besseren Ende für mein Team dank optimaler Taktik und einem überragenden Torhüter.
Im Finale ein glücklicher Sieg. Ich habe auf „Niedrig“ gespielt, da ich für die Playoffs nicht zu viel Energie verlieren wollte und ich wusste die Eaglets hatten im Pokalturnier, Europapokal und in der Liga schon einiges an Energie liegen gelassen. Außerdem war ich für den Internationalen Wettbewerb bereits qualifiziert egal ob Erster oder Zweiter. Die Torhüter haben das Spiel dann entschieden. Henri Speckemeier mit toller Leistung und 91,8% Saves, während Nesvadba auf Seiten der Eaglets keinen guten Tag hatte.
Der Pokal hat dich auch einige Energie gekostet, welche natürlich durch den Erfolg gut investiert war. Aber was hat für die mehr Stellenwert, der Pokal oder die Liga?
Für mich hatte diese Saison die Liga erste Priorität. Ich wollte unbedingt mal wieder in die Playoff. Im Pokal wollte ich mit möglichst wenig Energieverlust so weit wie möglich kommen, was ja auch geklappt hat. Nächste Saison mit dem Tanz auf drei Hochzeiten wird spannend.
Du spielst schon von Anfang an in der I.1, in der ersten Liga Deutschlands. Würdest du dies als Vorteil ansehen, wenn man in Liga 1 startet?
Ich habe auch schon die Beta gespielt und das war ein absoluter Vorteil, da ich die Fehler welche ich in der Beta gemacht hatte schon ausschließen konnte. In der ersten Liga zu beginnen ist ein Vorteil, wenn du schon ein einigermaßen konkurrenzfähiges Team bekommst, wenn das nicht der Fall ist siehst du dich schnell in der zweiten Liga wieder.
Hast du in deiner PPM-Karriere schon irgendwelche Fehler gemacht, die du bereust? Oder es müssen ja nicht unbedingt Fehler sein, aber würdest du irgendwas anders machen?
Ich glaube grobe Fehler habe ich nicht gemacht, das verzeiht die Leistungsdichte der Liga nicht. Aber kleine Fehler passieren immer wieder.
Nach zwei erfolgreichen ersten Saisons, mit dem Vizemeistertitel in Saison 2, hast du es in Saison 3, 4 und 5 nicht geschafft die Playoffs zu erreichen, nun bist du Pokalsieger, warst im Playoffhalbfinale und bist letztlich 3. Geworden. Woher kommt nun wieder dieser Erfolg, was hast du verändert?
Die ersten beiden Saisons waren sehr gut, ich hatte von Beginn an ein Team mit guter Skillverteilung. Problem war dass viele Spieler mit nur geringer Karrierelaufzeit und mäßiger Qualität dabei waren. Zur Saison 3 habe ich einen Schnitt vollzogen und viele junge Spieler eingebaut. Dabei habe ich die Erfahrung unterschätzt, zusätzlich kamen gute Aufsteiger hoch in die erste Liga und folglich kamen drei Saisons mit mäßigen Leistungen. Ich bin mir aber sicher die letzten drei Saisons wären auch mit den alten Spielern nicht viel besser gelaufen.
Im Halbfinale in der Liga ging es wie schon im Pokal gegen „The Russian Rocket“. Ihm ist dabei die Revanche geglückt. Ist er ein besonders schwerer Gegner?
Absolut, Sie sind das Maß aller Dinge in Deutschland. Siege gegen die Top-Teams werden für mein Team nicht die Regel werden, auch wenn es diese Saison ganz gut geklappt hat. Ohne internationale Spiele und die daraus folgende Belastung in dieser Saison war mir schon vor der Saison klar, es kann nur einen Meister geben. Aber auch das beste Team ist nicht unschlagbar, besonders zu Beginn der Saison war bei den Raketen Sand im Getriebe.
Durch den angesprochenen Vizemeistertitel hattest du dich für Champions League qualifiziert, bist aber leider in der Gruppenphase gescheitert. Nun bist du wieder für die Champions League qualifiziert, wodurch du die durch den Pokalsieg errungenen Teilnahme am Pokal der Pokalsieger nicht wahrnehmen kannst. Was sind diesmal deine Ziele?
Erste Priorität hat die Liga und die Qualifikation zu den Playoff. In der Champions League möchte ich diesmal die Gruppenphase überstehen, was aber nicht einfach wird. Mal sehen wer die Gegner werden und wie diese die Prioritäten setzen. Es sieht so aus als ob am Ende nicht soviel Körner für die Titelverteidigung im Pokal übrig bleiben. Ich habe mir eine Strategie überlegt, bin aber nicht sicher ob die aufgehen wird...
Dein Spieler Jasper Russ gehört der Nationalmannschaft an. Erfüllt dich das mit besonderem Stolz, oder füllst du dich dadurch womöglich sogar eingeschränkt?
Es ist doch klar dass man auf die Spieler mit dem Adler auf der Brust stolz ist. Ich versuche auch immer den Nationaltrainer zu unterstützen und für die WM Spieler zu stellen welche noch eine gute Energie haben. Das ist die letzten Saisons gut geglückt. In dieser Saison ist die Energie nicht ganz so hoch aber Jasper wird vielleicht noch seine Einsatzzeit bei der WM bekommen.
Was sind allgemein deine Ziele für die nächste Saison?
Die Ziele im spielerischen Bereich habe ich ja bereits definiert. Was diese Saison etwas kurz kam ist der Stadionausbau. Das wird nächste Saison verstärkt in den Fokus rücken, auch um den Anschluss an die Topteams nicht zu verlieren.
Willst du noch irgendwas loswerden?
Ich möchte Tuttle und seinem Team (die Redaktion des Magazins ausdrücklich eingeschlossen) danken, dass Sie hier wirklich eine gute Arbeit leisten.
Danke für das Interview, ich wünsche dir viel Glück für die kommende Saison..
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