[CH] Rückblick: Schweizer Klubs auf internationaler Ebene | 2014/2015
Auch in der 2. Hälfte der Saison darf man sich als Schweizer Fussballfan wieder auf internationale Auftritte freuen. Das ist möglich, weil sich der FC Basel für die CL Achtelfinals qualifiziert hat und die Berner Young Boys im 16-tel Final der Europa League mit von der Partie sind. Der FCB bekam den FC Porto zugelost und YB kriegt es mit dem sehr attraktiven Gegner FC Everton zu tun.
FC Basel - FC Porto 1:5 (1:1 / 0:4)
Dieses Spiel beginnt genauso wie es aus Basler Sicht beginnen soll. Der FCB kontrolliert den Ball, in der 12. Minute ein langer Ball von Fabian Frei auf Gonzalez und dieser schiebt den Ball aus stark bedrängter Position zum 1:0 ins Netz. Leider verletzt sich der Torschütze bei dieser Situation und muss den Platz verlassen. Wird es ein Basler Schaulaufen an diesem Abend? Keinesfalls, ohne den wirbligen Torschützen kann der FCB nach vorne kaum mehr Akzente setzten und Porto erkämpft sich immer mehr Ballbesitz. Chancen sind allerdings auf beiden Seiten Mangelware. Es geschieht wie es geschehen muss, nach der Pause liegt der Ball nach einem Eckball im Basler Tor und die Anzeigetafel schaltet auf 1:1. Die Spieler, die Fans und eigentlich alle stellen sich auf zum Anpfiff, alle bis auf den Linienrichter und den Referee. Nach 2 intensiv diskutierten Minuten wird der Treffer zur Überraschung aller annulliert und das Ganze zu Recht wie die Wiederholung zeigt! Doch Porto ist jetzt besser im Spiel und in der 77. Minute wird eine flache Hereingabe vom Oldie Walter Samuel mit der Hand abgelenkt, Penalty! Jetzt ist der Ball drin und das Tor zählt auch wirklich. 1:1 lautet das Hinspiel-Resultat.
Somit ist für den FCB alles offen, ein gutes Rückspiel und ein Schweizer Team wäre unter den besten 8 von Europa. Es braucht dafür aber ein perfektes Spiel gegen sehr druckvoll spielende Portugiesen, die das Spiel von Beginn weg in die Hand nehmen. Ein Freistoss in der 13. Minute bringt dann das Unheil über die Basler, gut getreten findet der Ball den Weg über die Mauer ins Tor vom versteinerten Basler Keeper Vaclik. Somit stehen die Schweizer früh mit dem Rücken zur Wand. Vor der Pause beginnen die Basler langsam aufzutauen, erste Halbchancen können erspielt werden. Stärker aus der Kabine kommt dann aber Porto, keine zwei Minuten sind gespielt und Herrera schlenzt den Ball aus 16 Metern herrlich ins Tor. Basel setzt je länger je mehr auf volle Offensive, kommt aber zu keinen zwingenden Tormöglichkeiten. Im Gegenteil ein Traumfreistoss von Casemiro zerstört die Basler Träume mit dem 3:0. Schlusspunkt in einem sehr einseitigen Spiel setzt dann Aboubaker. 4:0 lautet das enttäuschende Resultat im Rückspiel, damit ist die internationale Saison für den FC Basel brutal zerschmetternd worden.
Young Boys - FC Everton 2:7 (1:4 / 1:3)
YB hat mit Everton ein sehr attraktives Los gekriegt, aber attraktive Lose sind meistens auch knallharte Gegner, so auch in diesem Fall. Doch die Partie startet perfekt, nach 10. Minuten schlenzt YB-Stürmerstar Hoarau den Ball aus grosser Entfernung zur frühen Führung ins Netz. Doch der junge YB Torhüter wird warmgeschossen, in der Startphase pariert er mehrmals glänzend und hält sein Team im Spiel. In der 24 Minute beginnt aber dann die viertelstündige Abrechnungsphase, Lukaku köpft den Ball zum Ausgleich ins Tor. 4 Minuten später ist es Coleman der unbedrängt einschieben kann. Und in der 39. Minute zerstört Lukaku alle Träume mit dem 3:1. In der 2. Halbzeit beendet Lukaku seinen Auftritt mit dem 3. Persönlichen Treffer. 1:4 steht es jetzt, solch ein Resultat lässt sich auswärts praktisch nicht mehr umbiegen. Umso bedrückender ist deshalb, dass Hoarau in 64. Minute noch einen Penalty verschiesst.
Die Karten für das Rückspiel stehen schlecht. Das sieht auch Trainer Uli Forte so und rotiert fleissig, 6 neue sind im Team. Will sich YB auswärts jetzt abfertigen lassen oder erbringt das zusammengewürfelte Team ein Wunder? Wer beide Partien gesehen hat, hat sicher ein Deja-Vu Gefühl wahrgenommen. Nach 13. Starken Minuten geht YB in Führung. In der Folge ist es aber ein Doppelpack vom nicht zu stoppenden Stürmer Lukaku der die Partie dreht (25. Minute Foulpenalty und 30. Minute Traumvolley) und Mirallas der in der 42. Minute noch zum 3:1 für das Heimteam einschiebt. Jetzt hat wohl wirklich jeder letzte Optimist ausgeträumt. Man muss einfach zugeben, Everton war in diesen zwei Spielen mehr als eine Klasse zu hoch für die Berner Young Boys. Bei diesem Resultat bleibt es dann auch. Zu erwähnen ist noch das Captain Marco Wölfli, der wieder mal im Tor stehen darf, eine starke Partie mit einigen glänzenden Paraden zeigt.
Die Young Boys müssen sich jetzt voll auf die Meisterschaft konzentrieren, um auch nächstes Jahr europäisch zu spielen. Vielleich können sie sogar den Ligakrösus Basel noch am Meistertitel hindern.
Auch wenn beide Schweizer Teams mit klaren Resultaten aus den internationalen Wettbewerben geflogen sind, kann man auf eine sehr erfolgreiche Kampagne zurückblicken. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass zwei Schweizer Teams europäisch überwintern können. Es zeigt, dass gute Arbeit verrichtet wird und wir dürfen uns auf nächsten Sommer freuen, wenn hoffentlich wieder zahlreiche Teams europäisch vertreten sind.
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