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Kommentar: Keine internationalen Sportveranstaltungen mehr?


Kommentar: Keine internationalen Sportveranstaltungen mehr?

Jedes Jahr erfreut sich die Welt an großen Sportveranstaltungen. Egal, ob die olympischen Spiele, die Fußball-Weltmeisterschaft oder die Winterspiele anstehen- die Bürger eines jeden Landes feuern ihre  Vertreter an oder sind anderweitig an dem Medienmagneten Sport interessiert. Dabei stellt sich allerdings niemand die Frage, mit welchen wirtschaftlichen Mitteln derartig große Szenarien inszeniert werden und welche Folgen das beispielsweise für die im Land lebenden Menschen haben kann. Ich habe Vor- und Nachteile der Austragung großer Veranstaltungen analysiert.

 

Neben der allgemeinen Freude, welchen viele Menschen während eines Sportturniers haben, bringt die Ausrichtung großer internationaler Sportveranstaltungen weitere Vorteile mit sich.

Sie stellt eine Plattform dar, auf der sich große Stars präsentieren können. Heranwachsende nehmen sich diese als Vorbilder, an denen sie sich orientieren können. Z.B. verfolgen sie ehrgeizige Ziele, die sie sich gesetzt haben, weil deren Idole dies ebenfalls getan haben. Sportler können so beispielsweise Wellen sozialen Engagements auslösen, da ihnen ihre Fans folgen. So unterstützt Handball-Nationalmannschaftstorhüter Silvio Heinevetter die Initiative „Handball hilft!“, die Leute dazu aufruft, sich mittels finanzieller Spenden für die Krebsbekämpfung einzusetzen. Weil er sich offiziell mit dem Projekt in Verbindung brachte, interessierten sich einige seiner jungen Fans ebenfalls für „Handball hilft!“. Dies war insbesondere an Kommentaren auf seiner Facebook-Seite erkennbar. Sport erhält also durch seine Präsenz, beispielsweise durch internationale Sportveranstaltungen, die Möglichkeit, Menschen zu sozialem Engagement aufzufordern.

Ein weitaus bedeutsamerer Aspekt ist allerdings die Symbolik von Weltsportereignissen. Sportler aus vielen Ländern treten gegeneinander an und vertreten damit ihre Heimat. Viele kulturell unterschiedlich geprägte Menschen treffen außerdem im Rahmen dieser Turniere aufeinander. Dadurch entsteht durch dasselbe Interessengebiet- Sport- ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Im weitesten Sinne symbolisiert eine international anerkannte Sportveranstaltung also den Weltfrieden. Das beste Beispiel dafür ist Olympia. Schon beim Aufmarsch aller Sportler am Anfang des alle vier Jahre stattfindenden Turniers werden alle Länder durch ihre Fahnenträger repräsentiert.

Die Ausrichtung großer Sportereignisse bringt also viele Vorteile mit sich. Sportler erlangen Aufmerksamkeit, die sie für viele sozial nachhaltige Aktionen nutzen können- die Symbolik wurde ebenfalls soeben erläutert. Doch es stellt sich erneut die eingangs bereits gestellte Frage, mit welchen Mitteln diese errichtet werden können. Es wird sich herausstellen, dass diese zumeist negativ sind. Daher werden nun Aspekte dieser Art aufgeführt.

Ziel eines jeden Staates sollte die Optimierung des Lebensstandards sein. Beispielsweise könnten Schulen für zukünftige Bildung und die damit verbundene soziale Nachhaltigkeit eingerichtet werden oder für Obdachlosen- und Seniorenheime gesorgt werden. Stadtessen bemühen sich viele Länder um die Ausrichtung großer Sportveranstaltungen. Die verfügbaren finanziellen Mittel werden ausgereizt und in die Weiterentwicklung der Infrastruktur und in die für den jeweiligen Sport nötigen Gebäude investiert. Das führt teilweise sogar zu Verschuldungen. 2014 wurde die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ausgetragen. Große Arenen wurden gebaut, welche im Kontrast zur zu großen Teilen in Armut lebenden Bevölkerung steht. Anstatt für beispielsweise mehr und besser bezahlte Arbeitsplätze zu sorgen, wollte sich Brasilien lieber als einen guten Gastgeber präsentieren. Das führte sogar dazu, dass Menschen, die auf dem für ein Stadion eingeplanten Gebiet lebten, umgesiedelt wurden. Dagegen gab es reichlich Proteste. Dies offenbart die sozialen Kosten, die Brasilien für die Veranstaltung zu zahlen bereit war.

Nicht anders verhielt sich dies im russischen Sochi. 2012 wurden dort die olympischen Winterspiele ausgetragen. Riesige Arenen, Hallen und Stadien wurden errichtet, während Teile der Zivilbevölkerung Hunger leiden musste. ARD sendete Anfang des Jahres eine Reportage über den Zustand Sochis und das Leben in dessen Nähe. Eine Frau erzählte, ihr stände kein Strom zur Verfügung, sie könne sich nicht einmal eine Heizung leisten. Nebenan stehen die imposanten Arenen, welche nach dem Turnier ungenutzt sind, leer. Dies muss als eine finanzielle Vergeudung gewertet werden, denn es stellt sich die Frage, welchen Sinn diese Spiele für die einfache Bevölkerung hatten? Es ist zudem bekannt, dass die olympischen Winterspiele 2012 keinesfalls ein finanzieller Gewinn war.

Viele Menschen nehmen also Schaden an internationalen Sportveranstaltungen. Doch es sterben auch welche. Denn die die Ereignisse ausrichtenden Staaten sparen auch an den Ausgaben für die Arbeiter, welche diesen hohen Luxusstandard erst ermöglichen: Sie erhalten wenig Lohn und haben schlechte Arbeitsbedingungen. Immer wieder kursieren Meldungen in den Medien, dass Arbeiter in Katar anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an ungesicherten Baustellen tödlich verunglücken. Im Wüstenstaat haben viele Gastarbeiter, z.B. aus dem Nachbarland Saudi-Arabien, ihren Beruf, allerdings oftmals unfreiwillig. Sie werden in ummauerten und abgegrenzten Gebieten gefangen gehalten und nur unter Aufsicht zum Arbeiten „freigelassen“. Sie erhalten kaum Lohn, leben zu zwanzigst in einem Zimmer, hundert Personen müssen sich eine Toilette teilen. Hygenie ist dementsprechend nicht vorhanden, immer wieder sterben Menschen an Durchfall oder ähnlichem. Menschenwürdige Verhältnisse sind das nicht. Im Februar sendete ZDF eine Dokumentation über die „Sportnation Katar“, in der deutlich wurde, das für wenige Wochen Freude am Sport viele Leben oder zumindest deren –qualität riskiert werden.

 

Der Geist des Sports, zu dem Fairness und Respekt gehören, ist stark beschädigt. Doch trotz dieser gewichtigen Nachteile sollte die Abschaffung großer, internationaler Sportveranstaltungen nicht die Konsequenz sein. Sie bringen schließlich auch einige Vorteile mit sich- allen voran die Repräsentation des Weltfriedens. Es gilt, die Zukunft von Olympia und Co. anders zu gestalten. Beispielsweise müssen die Ansprüche an eine Fußball-Weltmeisterschaft minimiert werden. Dann beschränkt sich der Ausrichter beim Bau einer neuen Arena auf eine Zuschauerkapazität von 10.000, anstatt für erheblich mehr Geld eine 40.000-Stadion in Auftrag zu geben. So hat der ausrichtende Staat noch Mittel zur Verfügung, um soziale Investments für die Zivilbevölkerung vorzunehmen. Außerdem dürfen die Weltverbände wie die FIFA künftig nur noch Ausrichter wählen, welche in ihren Bewerbungen angegeben haben, dass sie die weitere sinnvolle Nutzung der entstandenen Arenen auch nach dem Turnier garantieren können. Dann wird die Welt mit all seinen Bürgern auch wieder Freude an den großen, internationalen Sportveranstaltungen und deren Sportgeist haben, so wie die Turniere es von der Grundidee her auch verdient haben.

 





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