PowerPlay žurnalas

Auch dieses Jahr starte ich wieder die Serie, in der ich immer wieder Rückblicke auf die internationalen Auftritte der Schweizer Super League Klubs gebe.

Ausgangslage

Letztes Jahr trug uns diese Serie bis in den Europa-League Viertelfinal, wo sich der FC Basel als letzter Schweizer Klub gegen Valencia CF verabschieden musste. Mit dabei waren zu Beginn auch noch der FC Thun und FC St. Gallen.

Auch dieses Jahr kann die ganze Schweiz mit 3 Klubs mitfiebern. Basel ist wie im Vorjahr wieder in der Champions League Gruppenphase dabei und trifft dort mit Real Madrid und Liverpool auf zwei klare Favoriten. Der vierte Klub im Bunde ist der bulgarische Klub Ludogorez Rasgrad.
Dieses Jahr in der EL-Gruppenphase sind zwei andere Klubs dabei. Und zwar ist das in der Gruppe A der FC Zürich und in Gruppe I die BSC Young Boys. Beide Klubs werden in diesem Jahr europäischen Spitzenfussball im eigenen Stadion zu Besuch haben. Unteranderem gegen Gegner wie Borussia Mönchengladbach, Villareal oder Napoli. Wir sind gespannt!

Die erste Runde

Für YB steht in der ersten Runde ein Heimspiel gegen Slovan Bratislava auf dem Programm. Den vermeintlich schwächsten Gegner kriegen sie also gleich zu Beginn serviert. Für YB zählt in diesem Spiel natürlich nur ein Sieg, wenn man in Bern auch nur an ein Weiterkommen denken will. Genauso starten sie dann auch in die Partie, bereits nach 4. Minuten bringt Lecjaks die Berner via Pfosten 1:0 in Führung. Es entwickelt sich in der Folge eine tolle Partie. In der 16. Minute treffen sie Slowaken mit einem Hammer Weitschuss nur den Pfosten, ehe auf der anderen Seite Costanzo in der 28. Minute den Ball zur 2:0 Führung einköpft. Das 3:0 folgt dann in der zweiten Hälfte, nachdem Bratislava einen weiteren Aluminiumtreffer und ein zu Unrecht aberkanntes Offsidetor zu beklagen hatte. Das Spiel war mit dieser Führung gelaufen, schlussendlich erhöhten die Young Boys das Score aber noch auf 5:0.

Der FC Zürich darf in der ersten Runde auch gleich gegen den Aussenseiter aus Zypern ran. Leider verlieren die Zürcher dieses Spiel mit 3:2 auf der Insel. Zur Pause schon liegt der FC Zürich mit 2:0 zurück und irgendwie ist das Team nicht angekommen. Apollon Limassol ist besser in den Zweikämpfen und wirkt frischer. Nach der Pause drehte der momentane Leader der Schweizer Super League dann aber auf. Innerhalb von wenigen Minuten nach der Pause treffen sie zweimal und bringen sich wieder zurück ins Spiel. Für die letzten 10 Minuten spielen die Zyperer dann auch nur noch zu zehnt, trotzdem schaffen sie es in dieser Phase das Spiel durch ein Eigentor von Philippe Koch für sich zu entscheiden. Zu allem Übel kriegt einer der wichtigsten Zürcher Fussballer, Chikhaoui, dann auch noch die rote Karte und wird im nächsten Spiel fehlen.

Der FC Basel kriegt im Gegensatz zu den anderen Schweizer Klubs zu Beginn gleich mal den klaren Favoriten Real Madrid zum Auftakt. Im Vorfeld reden viele in Basel von der möglichen Sensation wie damals gegen Chelsea oder ManU. Doch dieser Traum wird in den Boden gestampft. Real Madrid war in allen Belangen 2. Klassen besser und trampelt den Schweizer Meister in den Boden. 5:1 endet dieses Spiel und dieses ist recht schnell erklärt. Real spiel mit allen Stars wie Bale, Ronaldo, Rodriguez und Benzema, welche auch allesamt treffen. Basel hat nur wenig Lichtblicke, das Tor von Gonzalez und der Pfostenschuss von Schär waren das Einzige, was den Baslerfans im Santiago Bernabeu von ihrer Mannschaft geboten bekamen. Es gilt jetzt diese Niederlage abzuhacken, um sich gegen Liverpool besser zu behaupten.               

Die zweite Runde

In der zweiten Runde darf der FC Zürich gegen Borussia Mönchengladbach in einem Heimspiel ran. Oder dürfen wir das überhaupt noch Heimspiel nennen, wenn von 18‘000 Fans etwa 10‘000 von Deutschland angereist sind? Das tut nichts zur Sache, dass von Beginn weg Zunder in der Partie ist. In der 22. Minute zählen wir die dritte gute Chance des Spiels und der FC Zürich nützt dies zur überraschenden Führung gegen den Favoriten aus Deutschland. Schweizer Nati-Keeper Yann Sommer war bei dieser Aktion machtlos. In den Köpfen wohl noch beim Jubel vom Tor, lassen die Zücher-Verteidiger Nordtveid ein wenig Platz und dieser hämmert den Ball mit einem Sonntagsschuss ins Tor zum Ausgleich. So schnell kann es gehen. In der Folge kontrollieren die Borussen das Spiel weitestgehend, Zürich kann nur kleine Nadelstiche setzen. Die Borussen haben einige gute Chancen finden aber immer wieder ihren Meister im starken Torhüter Da Costa. So endet die Partie mit einem 1:1 was für die Zürcher natürlich Gold wert  ist.

Der FC Basel kriegt es nach den Lehrstunden in Madrid mit Liverpool zu tun. Zuhause im „Joggeli" herrscht mit 36‘000 Fans eine grandiose Stimmung und alle sind zuversichtlich den nächsten England-Club auszuschalten. Bei Basel wird wie in der Meisterschaft auch kräftig rotiert. So darf der 17jährige Publikumsliebling Embolo von Beginn weg ran. Nach 2. Minuten liegt der Ball das erste Mal im Basler Tor, doch zum Glück wird zu Recht auf Offside entschieden. Anschliessend übernimmt der FCB das Spieldiktat, kommt aber zu wenigen zwingenden Chancen. In der 34.Minute vernascht Serey Die ein paar Verteidiger und sieht die beste Chance der ersten Halbzeit pariert. Nach der Pause kommt der FCB durch einen Eckball zu einer Riesenchance. Zuerst pariert der Liverpooler Keeper noch auf der Linie und anschliessend drückt Captain Streller das Leder über die Linie, 1:0 für das Heimteam. Jetzt dürfte man eigentlich erwarten, dass das englische Topteam die kleinen Schweizer in den Strafraum einschnürt und alles unternimmt um dieses Spiel zu drehen. Doch das gelingt nicht, die Teams spielen auf Augenhöhe weiter und es fällt kein weiteres reguläres Tor mehr. Der FCB holt nach der Schlappe 3 sensationelle Punkte und Liverpool enttäuscht auf ganzer Linie.

YB darf nach dem Auftaktsieg gegen Sparta Prag auswärts ran. YB befindet sich in einer schwierigen Phase. In der Liga sind die Auftritte mal so mal so, im Cup ist man bereits gegen einen Unterligisten ausgeschieden und in der EL hat man im ersten Sieg souverän eingefahren. Können die Berner einen zweiten Sieg anhängen? Die Antwort lautet nein ..., in der 27. Minute fangen sie sich nach einem Eckball ein Traumtor ein, Lukas Vacha nimmt den Ball mit dem Knie an und haut ihn volley per Latte ins Tor. 2 Minuten später liegt der Ball schon wieder im Netz und es steht 2:0, YB tritt in der ersten Halbzeit defensiv fehlerhaft auf und offensiv existiert gar nichts. Kurz nach der Pause findet einer der wenigen Angriffe von YB den Ball ins Netz und die Hoffnung ist zurück.  Diese bringt aber nichts, wenn keine Angriffe mehr kommen. In der 85. Minute kommt das 3:1 und der Sack ist zu. Abhacken und auf das nächste Spiel konzentrieren heisst die Anweisung für YB nach diesem schlechten Spiel.

Die dritte Runde

Nach dem Sensationssieg gegen Liverpool kommt mit Ludogorets Razgrad ein Gegner, gegen welchen alles andere als ein Sieg eine klare Enttäuschung wäre. Doch leider tat sich der FCB in der Vergangenheit genau an solchen Gegnern immer besonders schwer. Das Spiel beginnt eigentlich nicht schlecht, Basel kann locker mithalten und beide Seiten kommen zu einigen Chancen. Doch dann, 18. Minute ein Zweikampf bei dem Serey  Die dem Gegner versehentlich auf den Knöchel tritt und der Referee zeigt die rote Karte. Die Zeitlupe zeigt ein klarer Fehlentscheid! Basel muss über 70 Minuten lang in Unterzahl spielen. Ohne ihre Mittelfeld-Maschine Serey Die kommt Basel praktisch nicht mehr aus der eigenen Hälfte raus. Das Gute daran ist, dass die Bulgaren keinen Schwung in ihre Angriffe bringen und deshalb praktisch kein Druck entsteht. Das Spiel ist ein ziemlicher Langweiler und die Basler haben sich zu Beginn der Nachspielzeit eigentlich schon mit einem Punkt abgefunden, als Minev aus der zweiten Reihe abzieht und den FCB ins Verderben stürzt. Enttäuschender Auftritt also in Bulgarien, wenn auch der Schiedsrichter dem FCB das Leben nicht erleichtert hat.

Eine schwere Aufgabe hat der FC Zürich in der dritten Runde vor sich. Auswärts in Spanien wartet Villareal. Die Spanier zeigen von Beginn weg was sie drauf haben. Nach 5. Minuten schieben sie ein zum 1:0 nach einem blitzschnellen Konter. Der FCZ als früh in Rücklage. Bis zur Pause haben beide Seiten je kleinere Chancen. In der 42 Minute aber reisst Chikhaoui mehrere Gegner auf sich, legt schön rüber zu Schönbächler und dieser haut den Ball zum Ausgleich in die Maschen. Nach der Pause aber erhöhen die Spanier das Tempo merklich. In der 56. Minute trifft Vietto nach einer Traumkombination und 3 Minuten später Soriano mit einem perfekten Freistosstreffer. Das Spiel war gelaufen und es spielte nur noch Villareal. Das 4:1 in der 78. Minute ist so auch nur noch Zugabe. Schade konnte der FCZ nicht über das ganze Spiel dem Tempo mithalten.

Den wohl attraktivsten aber zugleich auch schwersten Gegner hatten in dieser Runde die Berner Young Boy. Mit Napoli kam ein italienischer Spitzenklub in die Schweiz. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften etwa gleich viele Chancen. YB schafft es mit einer guten Mannschaftsleistung Napoli das Spiel sehr schwer zu machen. In der Defensive wird gut gearbeitet und auch vor dem gegnerischen Tor kann man immer wieder Nadelstiche setzen. Kurz nach der Pause, in der 51. Minute erzielt der YB Spieler Hoarau, der zugleich auch der beste Mann auf dem Platz ist, das 1:0 für die Schweizer. In Bern schnuppert man zu diesem Zeitpunkt an einer Sensation. In der Folge drücken die Italiener zwar stärker, kommen aber zu wenigen zwingenden Chancen. Als die Berner dann in der Nachspielzeit zu einem der vielen Konter ansetzen und Bertone das 2:0 erzielt war der Coup perfekt. YB holt gegen den Gruppenfavoriten aus Italien überraschend 3 Punkte.

Der Zwischenstand

Die Tabellen sehen nach 3 gespielten Spielen wie folgt aus:

Schauen wir mal wie es nach der Rückrunde aussehen wird. Bis jetzt würde erst YB europäisch überwintern.