Start der NHL 09/10
In der Nacht zum 2. Oktober (MESZ) startete die NHL (National Hockey League) in ihre 92. Saison. Zu Beginn der regulären Saison finden zum dritten Mal Eröffnungsspiele in Europa statt. Ursprünglich sollten sechs Teams diese Spiele bestreiten, wegen Uneinigkeiten mit der Spielergewerkschaft wurden die beiden Spiele in Prag jedoch abgesagt und daher spielen nun nur noch vier Mannschaften auf europäischem Boden. Die Detroit Red Wings müssen in Stockholm gegen die St. Luis Blues antreten und die Chicago Blackhawks treffen in Helsinki auf die Florida Panthers. Die Mannschaften spielen jeweils am 2. und 3. Oktober gegeneinander.
Am 1. Januar wird zum vierten Mal ein Spiel unter freiem Himmel veranstaltet, die Boston Bruins werden im Fenway Park in Boston gegen die Philadelphia Flyers spielen. Es wird in der Saison 2009/10 aufgrund der Olympischen Winterspiele in Vancouver kein NHL All-Star Game geben.
Eine weitere Besonderheit dieser Saison ist, dass die festgesetzte Gehaltsobergrenze für Spieler (Salary Cap) von 56,7 auf 56,8 Millionen US-Dollar erhöht wurde. Die Gehaltsuntergrenze (Salary Floor) beträgt 40,8 Millionen US-Dollar.
Aufteilung der Liga
Die NHL ist in zwei geographische Teile gegliedert. Der westliche Teil heißt Western Conference und der Östliche Eastern Conference. Von den insgesamt 30 Mannschaften spielen jeweils 15 in den beiden Conferences. Jede Conference ist in drei Divisions eingeteilt, die ebenfalls geographisch angelegt sind.
Die Divisions der Eastern Conference sind die Atlantic, Northeast und die Southeast Division. Die Western Conference ist in die Central, Northwest und die Pacific Division unterteilt. In jeder Division sind fünf Teams.
Jede Mannschaft muss sechs Spiele gegen jedes andere Team aus der eigenen Division spielen, vier gegen jedes andere aus der eigenen Conference, zwei gegen drei Teams der anderen Conference und ein Heim- oder Auswärtsspiel gegen die verbleibenden zwölf Teams der anderen Conference. Daraus ergeben sich für jedes Team 82 Spiele in der Vorrunde.
Für die Play-Offs der Conference qualifizieren sich acht Teams. Als Meister einer Division erhält man automatisch einen Play-Off-Platz, die restlichen fünf Plätze werden abhängig von den Punkten und unabhängig von der Divisionszugehörigkeit verteilt. Die Conferencesieger treten dann im Finale im Kampf um den Stanley Cup gegeneinander an. Der Play-Off-Modus in der NHL ist Best-of-Seven.
Favoriten
Zu den Favoriten gehört natürlich der Titelverteidiger: die Pittsburgh Penguins. Aber auch der Finalist, Detroit Red Wings, wird als Favorit in dieser Saison gehandelt. Bei der Frage nach den Titelkandidaten sollte man auf keinen Fall die Boston Bruins vergessen, die in der vergangenen Saison neben den San José Sharks die meisten Siege (53 Siege in 82 Spielen) in der Vorrunde einfuhren. Demnach sind die San José Sharks ein weiterer Kandidat für den Titel. Weitere Titelaspiranten sind die New Jersey Devils, die Washington Capitals und Geheimtipp Calgary Flames.
Entry Draft
Beim 47. NHL Entry Draft sicherten sich die New York Islander die Rechte an dem kanadischen Center John Tavares. Als Zweiter wurde der schwedische Verteidiger Victor Hedman von den Tampa Bay Lightning gedraftet. Die Colorado Avalanche sicherten sich Matt Duchene, einen kanadischen Center. Der einzige Deutsche, der gedraftet wurde, war Dominik Bielke von Eisbären Berlin. Er wurde an 207. Stelle von den San José Sharks gewählt.
Deutsche Spieler in der NHL
Bisher hat Uwe Krupp, deutscher Bundestrainer, als einziger Deutscher den Stanley Cup gewonnen. Einige der deutschen Spieler hoffen darauf, dass sie in dieser Saison den Stanley Cup holen.
Marco Sturm peilt mit seinen Boston Bruins den Stanley Cup an, da sein Team zu den Titelaspiranten gehört sind seine Chancen der zweite Deutsche zu werden, der den Stanley Cup gewinnt, vermutlich am größten.
Jochen Hecht spielt bei den Buffalo Sabres. Er kann mit seinem jungen und spielstarken Team immerhin darauf hoffen, dass die Sabres in dieser Saison besser abschneiden als in der vergangenen.
Thomas Greiss, ehemaliger Torwart bei den Kölner Haien, hat berechtigte Hoffnungen auf den Finaleinzug. Greiss hofft darauf, dass er den Sprung vom Nachwuchsteam ins Hauptteam der San José Sharks schafft und hinter Nabokow zum Back-Up wird, denn nur dann würde sein Name bei einem Finaleinzug erwähnt werden.
Der vierte im Bunde ist Christian Ehrhoff, der ehemalige Krefelder musste im Sommer aufgrund seines hohen Gehalts von San José nach Vancouver wechseln. Er überzeugte bei den Canucks und steht vor einer Saison, in der sein Team eine wichtige Rolle in den Play-Offs einnehmen kann.
Marcel Goc musste aus dem gleichen Grund wie Ehrhoff die Sharks verlassen. Er trifft nun in Nashville auf den fünften Deutschen, der sicher im Line-Up eines NHL-Teams steht, Alexander Sulzer. Sulzer wurde zwar 2003 von den Predators gedraftet, spielt aber erst seit 2007 in deren Nachwuchsteam und Beobachter rechnen in dieser Saison mit dem Durchbruch des ehemaligen DEG-Spielers.
Christoph Schubert stand mit seinen Ottawa Senators bereits im Finale, musste aber den Mighty Ducks of Anaheim den Triumph überlassen. Es sieht nicht so aus als könnten die Senators dieses Jahr groß herauskommen.
Dennis Seidenberg, ehemaliger Mannheimer Adler, wechselte im Sommer zu den Florida Panthers. Er hat damit einen neuen Arbeitgeber, aber wohl kaum eine neue Chance auf den Stanley Cup.
Für vier weitere Deutsche geht es in dieser Saison darum überhaupt NHL-Erfahrung zu sammeln: Philipp Gogulla, Felix Schütz (beide Buffalo), Robert Dietrich (Nashville) und Dominik Bielke (San José).
Ein deutscher NHL-Star beendete nach der vergangenen Saison seine Karriere. Olaf Kölzig zieht sich im Alter von 39 Jahren nach 711 Spielen in der NHL ohne den Erfolg den Stanley Cup gewonnen zu haben zurück.
Sieben Deutsche befinden sich in den Aufstellungen der Teams, wenige von ihnen haben jedoch eine Chance auf den Stanley Cup. Marco Sturm hat mit den Boston Bruins vermutlich die größte Chance auf den Erfolg. Sollte Thomas Greiss den Sprung schaffen, so dürfte er berechtigt davon träumen, dass er der zweite Deutsche wird, der den Stanley Cup gewinnt, aber eben nur, wenn er den Sprung schafft.
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