Sinn und Unsinn von Nachwuchsspielern
Über den Sinn und Unsinn der Nachwuchsspieler...
... eigentlich geht es nur noch um Geld. Teams werden wie Unternehmen geführt und man nimmt keine Rücksicht mehr auf sportliche Aspekte, wie zum Beispiel die Jugendförderung. Schließlich haben die jungen Spieler nicht so viel davon, wenn sie frühzeitig in Ligaspielen eingesetzt werden "...und ich verliere extrem an Teamstärke" so ein Kommentar von Manager Pacman (Leipzig Snow Leopards, D Liga I.). "Der Spieler bekommt zwar mehr Erfahrung und Eingespieltheit, trainiert aber auch etwas weniger. Die Erfahrung wäre schon relativ wichtig, aber in den ersten Eishockey-Liga sind Jugendspieler einfach nicht gut genug für die Aufstellung. Der Kampf um die Playoffplätze ist dann doch wichtiger als die Förderung." Nicht gut genug... junge Spieler haben also an der Liga I. nichts verloren? In die Aufstellung schaffen es meist erst die 21/22 Jährigen, da der Abstand zu den Älteren sonst einfach zu groß ist, was scheinbar ein allgemeines Problem ist. Interesse wecken Jugendspieler erst, wenn sie mit Qualitäten über 90 in die für ihre Position relevanten Attribute und einer überdurchschnittlichen Gesamtstärke glänzen können. Hoher Druck auf die Nachwuchsspieler zwischen 15-19 Jahren.
Eine ganz andere Meinung vertritt Manager ficus77 (Klosterbrüder 77, D Liga I.). "Die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellt sich für mich nicht, da ich gar keinen anderen Weg für mein Team sehe. Ich versuche seit meinen Anfangstagen bei ppm auf meine eigenen Jugendspieler zu setzen und nur gezielt zuzukaufen." Allerdings schafft man es bei Manager ficus77 auch nicht mehr vor 21 Jahren in den Kader, und das auch wieder nur bei "Topqualitäten und einer entsprechenden Karrierelaufzeit." Auch Manager Eisratz (Ebrach Brook Rats, D Liga I. ) hält die Förderung junger Spieler für sehr wichtig. Nicht überraschend kommt von ihm der Zusatz: "Allerdings macht es nur Sinn, wenn diese die entsprechenden Vorraussetzungen mitbringen." Im Gegensatz zu den anderen nimmt er die Jugendspieler allerdings auch in seiner Kaderplanung auf: "Ich messe der Förderung eigener Spieler 25 % meiner Kaderplanung zu, kaufe aber auch junge Spieler auf dem Markt wenn sie meinen Vorstellungen entsprechen. Zusammen macht dies ca. 75% meiner Kaderplanung aus." Den Vorstellungen entsprechend... den Sprung in den Kader schaffen die Spieler dann, wenn ihre Skillwerte passen (das heißt möglichst hoch), mindestens genauso wichtig sind die Qualitäten.
Sinn macht es also sich ein Goldkind anzuschaffen oder eines aus der Sportschule großzuziehen: außerordentliche Attribute, überragende Qualitäten und eine gute bis sehr gute Gesamtstärke sind dafür die Vorraussetzungen, die es zu erfüllen gilt. Darauf kann man bauen. Da sitzt das Talent das es sich lohnt zu fördern. Manager McRoyal (Nastyville Nutcrackers, D Liga III., ) jedoch warnt vor: "Die wirklichen Talente (mit sehr hoher Qualität) sollten sich nur Teams kaufen, die auch sehr hohe Trainingseinrichtungen haben, ansonsten sind diese ihr Geld nicht wert. Die trainieren dann zwar schneller und besser als schlechtere Spieler, aber verlieren trotzdem täglich an Wert gegenüber denjenigen, die ordentliche Einrichtungen haben." Bekommt man eines dieser "Goldkinder" aus der Sportschule geschickt, rät er zu folgendem: "Diese Talente sollten dann meistens aber auch sofort verkauft werden, wenn ein Verein mit niedrigeren Einrichtungen so einen aus der Jugendmannschaft zieht. Dann kommt er eventuell und hoffentlich zu einem Verein mit besseren Möglichkeiten und trainiert sich langfristig eher in die Nationalmannschaften hoch. Die Verkäufe dieser Jugendstars spült dann das benötigte Geld in die Kassen, um an Einrichtungen und dem Stadion zu arbeiten und den Verein langfristig auf die Erfolgsbahn zu bringen. Die Jugendarbeit ist natürlich gerade für die Nationalmannschaften immens wichtig und da wir im DACH-Bereich nur vergleichsweise kleinere Länder sind, ist die Jugendarbeit noch viel wichtiger, um im internationalen Vergleich überhaupt Chancen zu haben." Die Nachwuchsspieler die aus der Sportschule kommen erwartet eine harte Welt, in der es nur noch um Zahlen zu gehen scheint, dabei wollen Sie einfach nur aufs Eis und sich beweisen. Der Weg dahin ist schwer und glatter noch als die Eisfläche selbst, schnell schlittert man von den großen Mannschaften in den Keller, wenn es "einfach nicht passt". Den Übermut der jungen Spieler etwas zu dämpfen und sie in den unteren Ligen anzusiedeln und das Feld vielleicht von hinten aufzuräumen, ist vielleicht gar keine so schlechte Idee, viele wollen sich aber einfach nicht unter Wert verkaufen und halten dies schlicht und ergreifend für "Unsinn". Da stehen sich Profis, in Form von Managern, mit dem neuen, frischgekühltem Gemüse, den Nachwuchsspielern, gegenüber. Es gibt sich ein Bild von einer wohlwollend, tätschelnden Hand auf den hitzigen Köpfen der Jugendlichen, doch letztendlich ist es immer noch so, das die "Großen" einfach am längeren Hebel sitzen. Es wäre förderlich, wenn sich mehr Manager dazu aufraffen würden, eine Talentschmiede zu gründen, um den Nachwuchsspielern eine echte Chance zu bieten, denn sie sind eben die Zukunft des Eishockey, wer sonst soll in die Kufenspuren der großen Spieler fahren, wenn nicht sie ?
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