PowerPlay Magazin

Die Entscheidungen in den internationalen Wettbewerben im Fußball stehen unmittelbar bevor! Heute finden die Viertelfinalrückspiele statt, aber deutsche Vereine sind einmal mehr nur spärlich vertreten. Doch halt, im Pokal der Pokalsieger kämpft tatsächlich Wanne-Eickel um ein Halbfinalticket! Und die Aussichten sind dabei gar nicht mal so schlecht. 

Doch davon später mehr. Zunächst wenden wir uns der Champions League zu, in der deutsche Vereine traditionell eher schlecht abschneiden. Der größte Erfolg war bisher das Erreichen der ersten Play-Off-Runde, was sowohl den Zorbau Punks als auch dem SpikesClub of Silly Kicks je zwei mal gelang. Noch kein Team hat es geschafft, in die entscheidenden Finalspiele zu kommen. 

Und auch diese Saison macht da keinen Unterschied. Mit den Sportfreunden schied leider schon der erste Vertreter in der Qualifikation aus, der SSV Hollywood Leipzig hat es in einer schweren Gruppe nicht geschafft weiterzukommen und der Meister SpikesClub of Silly Kicks verlor in der ersten Play-Off-Runde gegen den bulgarischen Vertreter Dinamo PFC knapp im Elfmeterschiessen. 

Nichts Neues also unter der Sonne. Woran liegt diese chronische Erfolglosigkeit, kann man da ja mal fragen. Genau das haben wir getan und Crashfahrer, der Manager von Hollywood Leipzig, hat geantwortet:

„Wir haben in Deutschland eine starke erste Liga, aber eben auch eine sehr ausgewogene. Die CL hat ein sehr hohes Niveau, und für diesen Wettbewerb fehlen uns einfach die Topteams. Das Erreichen des Gruppensiegs durch die Silly Kicks war eine starke und so nicht zu erwartende Leistung, Glückwunsch dazu. Bleibt nur zu hoffen, das sich bald noch ein paar deutsche Teams weiter oben in der Weltspitze etablieren können, um auch die CL mal etwas mehr zu rocken.“

Vor allem Hollywood Leipzig selbst, immerhin das nominell beste Team in Deutschland, würde man es zutrauen den serbischen, schwedischen oder auch belgischen Topteams Paroli zu bieten. Warum hat es dennoch diese Saison nicht geklappt, Crashfahrer?

„Meine CL-Runde ist als enttäuschend zu bezeichnen. Gestartet unter den Top20 weltweit war das Erreichen der PO-Runde ganz klar das Ziel. Auf der einen Seite hat etwas das nötige Glück bei Auslosung und in den Spielen gefehlt, auf der anderen Seite wollte ich auch nicht zu Saisonbeginn hohen Einsatz gehen und Energie verbraten. Mein Team war noch nicht konkurrenzfähig und flexibel genug. Ich hatte keinerlei Alternativen für andere Aufstellungen oder Ersatz bei Verletzungen.“

Doch es besteht Anlass zur Hoffnung, dass Leipzig in der nächsten Saison der internationale Durchbruch gelingen könnte. Crashfahrer dazu:

„Aufgrund von Nachwuchsspielern und zwei Transfers diese Saison bin ich etwas flexibler und stärker geworden. Wenn ich also beim nächsten Start nicht in einer Todesgruppe lande und der verletzungsbedingte Supergau ausfällt, ist das Erreichen der PO-Runde natürlich klares Ziel, danach kommt es auf den Gegner an, den man erwischt.“

Na das klingt ja wenigstens vorsichtig optimistisch. Übrigens, SSV Hollywood Leipzig hat richtig gute Chancen, die CL-Qualifikation zu erreichen, liefert man sich doch gerade ein zunehmend enges Duell um die Meisterschaft mit dem Tabellenführer Zorbau Punks. Um den dritten Platz, der aufgrund des deutschen Rankings ebenfalls zur CL-Quali berechtigt, konkurrieren der SpikesClub of Silly Kicks und die Überraschungsmannschaft der Saison, der Udon Thani F.C.

Aber wo wir schon bei den Zorbau Punks waren, kommen wir doch endlich zum Pokal der Pokalsieger, in dem es aus deutscher Sicht meistens sehr viel erfreulichere Dinge zu berichten gibt. Seit dem glorreichen Pokalsieg durch den FSV Klaffenbach in Saison 5 sind drei Teams ins Viertelfinale vorgedrungen. 

In dieser Saison haben alle drei deutschen Vertreter die erste Play-Off-Runde erreicht. Die besagten Zorbau Punks hatten es als Erste ihrer Gruppe mit dem bosnischen Verein Topalovici zu tun. Im Rückspiel war dann ein wenig Pech dabei, das Team verlor äusserst knapp, genau wie der SpikesClub, im Elfmeterschiessen. Zumindest bei PPM scheint diese Disziplin also keine deutsche Spezialität zu sein...

Die beiden anderen Mannschaften wurden gegeneinander gelost: Der  DSC-Wanne-Eickel und HNK Hajduk Split mussten in der ersten KO-Runde einen Achtelfinalisten ausspielen. Dieses Duell hatte eine besondere Brisanz, denn die Teams standen sich schon in zwei Pokalfinalen gegenüber! Beide Begegnungen gewann Split mit 2:1, doch im PdP sollte die Stunde von Wanne-Eickel gegen den Angstgegner schlagen. In zwei offensiv geführten Partien setzte sich die Mannschaft mit 2:1 und 2:0 durch und stand somit im Achtelfinale. 

Hajduk Split muss aber nicht ganz so traurig sein, immerhin gab es in dieser Saison den dritten nationalen Pokalerfolg nacheinander, eine starke und bisher noch nicht da gewesene Leistung. Damit ist für die nächste Saison die erneute Teilnahme am PdP gesichert. Manager HrvojeJ‘s Fazit:

„Diese Saison war im Pokalsiegerwettbewerb eher durchwachsen. Mit nur einer Niederlage und 11 Punkten in der Gruppenphase wurde das Primärziel erreicht - die Qualifikation für die KO Spiele. Als 13. der Gruppenphase war das Ausscheiden in der ersten KO-Runde dann natürlich eine Enttäuschung, jedoch verdient. Das erste Ziel für die nächste Pokalsieger-Saison ist wieder das Erreichen der Play-Off-Runde. Mit etwas Glück und Geschick ist durchaus das Viertelfinale drin, was schon in Saison 6 geschafft wurde.“

Die weiteren deutschen Teilnehmer des nächsten PdP sind übrigens die Capitals Marl und Hau Rein Cospeda, die Zweit- und Drittplatzierten des Pokals. Kommen wir nun aber wieder zum letzten im internationalen Wettbewerb verbliebenen Team aus Deutschland, dem DSC-Wanne-Eickel.

Im Achtelfinale wartete mit dem niederländischen Vize-Pokalsieger FC Kim ein richtig gutes Team, das in zwei engen Spielen besiegt wurde. Damit steht Wanne-Eickel nun im Viertelfinale gegen die sehr starke Mean Machine. Diese Mannschaft ist aktuell die Nummer Zwei in Serbien hinter dem unbezwingbaren Kraljevina Srbija. Das Hinspiel wurde von Wanne-Eickel zuhause souverän, wenn auch leider etwas zu niedrig, mit 1:0 gewonnen. Wir haben Manager Blackstone66 um ein Statement gebeten:

„Mit dem Erreichen des Viertelfinales bin ich sehr zufrieden, und da ich jetzt der einzige Verbliebene unseres Landes bin um so mehr. Alles was noch kommt ist Zugabe! Mit dem Ergebnis im Hinspiel bin ich eigentlich zufrieden, aber der verschossene Elfmeter könnte teuer werden! 1:0 hört sich zwar gut an, aber trotzdem sind Mean Machine fürs Rückspiel der Favorit, da leider 2 meiner 3 zentralen Mittelfeldspieler gesperrt sind, und die kann ich von allen Positionen am wenigsten ersetzen. Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen als das gängige 3-5-2, und das werde ich auch! Falls ich ins Halbfinale einziehen sollte, will ich natürlich auch ins Finale und da am besten den Pokal nach Deutschland holen. Aber es sind noch Teams dabei, die stärker sind als meines. Dennoch, ich nehme mir den FSV Klaffenbach als Beispiel, der als Außenseiter schon den Titel zu uns nach Hause gebracht hat!“

Aber bevor Blackstone vom Pokal träumen kann, muss sein Team heute erst einmal in der serbischen 40.000-Mann-Arena namens PaRanoia bestehen und das 1:0 verteidigen. Die Aufgabe wird alles andere als leicht, doch wir drücken natürlich sämtliche Daumen!

PS: Das beste deutsche Team im SuperLigapokal war übrigens Einheit Dresden, das dort das Viertelfinale erreicht hat. Glückwunsch!